Far Out - meine Astronomie-Homepage

Hinweise zum Datenschutz

****

Okulare für den 200/1200 Newton bzw. Dobson 8“ f/6

PentaxXLXW
Pentax XL und XW Okulare sind nur eine der zahlreichen Optionen...

Mittlerweile ist der 200/1200 Newton in Dobson-Bauweise eines der verbreitetsten Teleskope, das auch vom langfristig denkenden Einsteiger gern erworben wird. Dementsprechend häufig wird die Frage gestellt, welche Okulare benötigt werden. Die Auswahl ist groß, und es gibt viele sinnvolle Ausstattungen. Einige solche Möglichkeiten möchte ich hier vorstellen und beschreiben, wie sie unter verschiedenen Gesichtspunkten den Vorstellungen für den Einstieg und längerfristige Nutzung gerecht werden.
Es ist fast unmöglich, solche Vorschläge ohne konkrete Nennung von Marken zu machen. Um aber dennoch für eine gewisse Neutralität zu sorgen, werden zu bestimmten Produkten auch mögliche Alternativen benannt. Natürlich sind die Okulare der jeweiligen Paletten austauschbar und der Markt bietet eine Vielzahl an Alternativen, die je nach Geschmack auch interessanter sein können, als die hier genannten. Eine für den Kunden negative Tendenz des heutigen Marktes ist jedoch die Vermarktung identischer Okulardesigns unter zahlreichen Labels, wobei zur Vortäuschung einer nicht gegebenen Produktvielfalt sogar Gehäuseabwandlungen vorkommen um Baugleichheiten zu verschleiern. 
Relativ neu am Markt sind neben weiteren Okularserien um 82° vor allem die zahlreichen 100° Okulare von Televue und Explore Scientific, sowie auch daraus hervorgegangene Abwandlungen ostasiatischer Hersteller. Hier ist Vorsicht geboten, weil einige Konstruktionen sich im Erfolg anderer 100° Okulare sonnen, aber deren Performance nicht erreichen.
Zu vielen Okularen sind ausführlichere Berichte auf dieser Homepage verlinkt. Der Artikel berücksichtigt den Markt Ende 2023 ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Folgende Zusammenhänge sollten vor der Lektüre klar sein:
Die Vergrößerung ergibt sich als Ergebnis der Teleskopbrennweite geteilt durch die Okularbrennweite. Ein 10mm Okular hat also bei 1200mm Teleskopbrennweite 120-fache Vergrößerung. Die AP (Austrittspupille) ist ein Maß für die Bildhelligkeit. Die maximale Bildhelligkeit wird bestimmt durch die größtmögliche Irisöffnung des menschlichen Auges. Beim Erwachsenen kann man von 7mm ausgehen. Bei 0,5mm AP ist das Bild bereits sehr dunkel und nur die hellsten Objekte sind noch beobachtbar. Die AP ergibt sich direkt aus der Vergrößerung, und zwar indem man die Teleskopöffnung (200mm) durch die Vergrößerung teilt . Bei 100-facher Vergrößerung hat unser 200/1200 Newton also eine AP von 2mm.
Es lohnt weiterhin, sich über 2” Okulare allgemein und über den Begriff Weitwinkel zu informieren.

2ZOkus
Mit 2” (“zwei Zoll”) Okularen um 40mm Brennweite erreicht man den maximal möglichen Himmelsausschnitt und außerdem ein ästhetisches Weitwinkel-Bild mit etwa 70° scheinbarem Gesichtsfeld.

Im Folgenden werden sechs Okularpaletten mit unterschiedlichen Zielsetzungen vorgestellt. Darauf folgen noch Hinweise zu weiterem Zubehör abseits des normalen Lieferumfangs.
Ganz besonders wichtig ist, dass diese Okularpaletten nur Vorschläge sein können. Je nach Geschmack, Beobachtungsgewohnheiten und allen anderen Begebenheiten kann man auch eine ganz andere Okularzusammenstellung als persönliches Ideal haben. Wer die perfekte Zusammenstellung will, der kommt nicht umhin, selbst am eigenen Gerät (oder an einem baugleichen Teleskop) die unterschiedlichen Okulare, die ihm interessant erscheinen, kennenzulernen. Eine gemeinsame Beobachtung mit anderen Sternfreunden oder ein Teleskoptreffen sind die richtigen Gelegenheiten dazu. Nun aber konkret zu den Okularen...

 

Palette 1:
Auf den Preis geschaut...

Die erste Okularpalette soll der Situation gerecht werden, für möglichst wenig Geld eine Aufstellung zu finden, mit der wingstens der mögliche Vergrößerungsbereich des Teleskops zugänglich wird. Da diese Okulare auf lange Sicht wahrscheinlich durch bessere Okulare ersetzt werden, die dann auch neuen Ansprüchen oder besonderen Beobachtungsobjekten gerecht werden könnten, kann man gewisse Schwächen in Kauf nehmen. Vielleicht fällt auf, dass die üblicherweise beigelegten Okulare selbst in dieser Palette nicht auftauchen. Man sollte also gleich bei der Bestellung diese Okulare austauschen lassen.

1. 2“ Weitwinkel-Aufsuchokular 30mm bis 40mm
Ein solches Okular zeigt einen deutlich größeren Himmelsausschnitt, als mit 1,25” Okularen erreicht werden kann und ermöglicht so auch einen besseren Überblick bei der Beobachtung großer Objekte. Zu nennen sind hier die Plejaden, der Doppelsternhaufen h & Chi sowie die Andromedagalaxie (bei dunklem Himmel). In Frage kommen 2“ Okulare unter 100 Euro. Brennweiten über 35mm kommen nur unter dunklem Himmel weit außerhalb einer Stadt und in Nächten ohne Mondschein in Frage. Wer aus der Stadt heraus oder in Stadtnähe beobachtet, sollte seine Wahl im Bereich unter 35mm treffen.

Folgende Produkte kommen in Frage: TS Optics WA 38mm, Skywatcher PanaView 38mm, Explore Scientifix 62° LER 40mm und TS Optics Superview 30mm

Okulare aus dem Gebrauchtmarkt: TS-WA, SWAN7, GSO Superview1, Vixen SV1, ICS Galaxy Super View1 und Meade QX, Skywatcher SWA 70°, Orion Q70 BW Ultrawide2 bzw. APM UW 30mm 80°2 und Explore Scientific 30mm 70°.

Optional: 32mm Plössl, 50° scheinbares Gesichtsfeld. AP 5,3mm
Dieses Okular im Steckmaß 31,8mm (1,25“) dient fast nur zum Aufsuchen der Objekte. Das Bild im Okular ist recht hell, so dass Streulicht den Himmelshintergrund sichtbar aufhellt und das Auffinden von schwachen Objekten erschwert oder gar unmöglich macht. Der sichtbare Himmelsausschnitt ist allerdings für viele große Objekte zu klein. Interessant sind Exemplare mit vollständiger Multivergütung (FMC), am ehesten an den grünen Reflexfarben zu erkennen. Günstigere Exemplare haben lediglich blau schimmernde MgF2-Vergütungen. Sie sind nicht ungeeignet, aber entsprechen aber eher günstigen Beilege-Okularen.

2. Seben/Bresser/Skywatcher Zoomokular 8-24mm6
Ein solches Okular deckt einen großen Brennweitenbereich sehr preisgünstig ab. Man kann so je nach Objekt herausfinden, welche Brennweite man am liebsten verwendet, so dass man sehr gut erkennt, welche Okularbrennweiten man später zukaufen möchte. 8mm ergeben mit 150-fach bereits eine gute Vergrößerung zur Planetenbeobachtung. Zwischen 10mm und 24mm wird man mit der Beobachtung schwächerer Nebel erfolgreich sein.

3. 6mm Okular Skywatcher Ultrawide, Omegon Ultra Wide Angle, TS-SWM5
200-fache Vergrößerung zur Beobachtung von Planeten, Monddetails und Sternhaufen, sowie hellen und kleinen Deepsky-Objekten (helle planetarische Nebel). Der Okulartyp ist mit 66° scheinbarem Gesichtsfeld ein Weitwinkelokular, gut 12mm Augenabstand sorgen für einen bequemen Einblick.
Alternativen:
- TS Planetary HR4 bzw. TMB/Burgess mit 6mm oder 5mm, Omegon Cronus WA 6mm, Artesky SW 6mm

- ED Okulare8 sind eine Alternative mit kleinerem Gesichtsfeld aber besserem Augenabstand. Das schwierige Einblickverhalten fällt vor allem bei Tage oder bei der Mondbeobachtung auf. Das für den f/6-Dobson grenzwertige 3,8mm ist durch eine Fehlkonstruktion kritisch zu sehen aber bastlerisch nachzubessern.

- Explore Scientific 52° LER 6,5mm. Das Okular hat einen verbesserten, jedoch nicht uneingeschränkt brillentauglichen Augenabstand (fast 16mm), der Himmelsausschnitt ist aber klein, so dass man bei ruckeliger Nachführung das Objekt verlieren kann.

Optional: Eine 2x Barlow eröffnet dem Zoom-Okular auf günstige Weise den höchsten Vergrößerungsberich (effektiv 4mm-12mm).

 

Palette 2:
Brillenträger, günstig

Eine Brille am Teleskop tragen muss, wer auf dem Beobachtungsauge eine Hornhautverkrümmung hat. Im Brillenpass ist „Zylinder“ oder Astigmatismus eingetragen. Bei schwacher Ausprägung wird die Brille nur bei großer AP (also niedriger Vergrößerung) benötigt. Je stärker der Sehfehler ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass man die Brille selbst bei 200-fach und mehr benötigt.
Brillenträgerfreundliche Okulare sind solche mit mindestens 18mm Augenabstand. Je nach „persönlicher Leidensfähigkeit“ und Brillen- und Gesichtsform können auch 13mm reichen.

1. Übersichtsokular 2“
Die meisten Okular langer Brennweite bereiten mit Brille keine Probleme. Hier kann der Geldbeutel entscheiden. Günstige Okulare wären die in Palette 1 genannten.

2. 21mm oder 22mm
Zur Beobachtung von Nebeln bei etwa 3mm AP eignen sich insbesondere Hyperion3 und Stratus3 Weitwinkel. Soll auf ausgiebige Deepsky-Beobachtungen und/oder Weitwinkel verzichtet werden, so kommen auch ED-Okulare8 von TS Optics, Seben, AOM, Soligor, etc. in Frage. Eine weitere Spielart, die vor allem durch schickes Aussehen des Okulargehäuses glänzt, sind die LE-Reihen, die zunächst unter diversen Labels auftraten, nun aber scheinbar auf Druck eines Importeurs auf eine Marke reduziert sind. Relativ neu am Markt sind die APM Ultraflat-Okulare, von denen das 24mm interessant ist.

Gebrauchte Okulare: Vixen LVW 22mm und Pentax XL 21mm sind gebraucht zu vergleichbaren Preisen wie die obigen Okulare neu zu bekommen und bieten ihnen gegenüber eine besssere Qqualität.

3. 13mm
Hier kommen dieselben Serien und Marken wie bei 21mm in Frage.  Insbesondere auch gebrauchte Vixen LVW und Pentax XL.
Die Vergrößerung ist für Deepsky-Objekte interessant, und um den Mond gerade eben noch vollständig zu überblicken. (Mit den ED-Okularen schwierig.)

4. ca. 8mm
Neben den ED Okularen kommen hier TS Planetary bzw. TMB/Burgess in Frage. Weitwinkliger sind Hyperion3 bzw. Stratus3.
Kleinere Deepsky-Objekte, insbesondere Kugelsternhaufen und Planetarische Nebel kommen bei 150-fach gut zur Geltung. Außerdem zeigen sich bereits viele Planetendetails.

5. 5mm
Die Möglichkeiten decken sich mit denen bei 8mm. Es bieten sich bessere Möglichkeiten zur Planetenbeobachtung, nur sehr wenige Deepsky-Objekte sind hell genug, zum Beispiel fast sternförmige planetarische Nebel wie der Eskimo-Nebel.

Optional: 4mm
Um maximale Vergrößerung bei der Planetenbeobachtung zu erzielen kommt ein 4mm in Frage, günstig und brillenträgertauglich als TS Planetary HR oder TMB/Burgess.

Weiter bietet die Explore Scientific LER 52° Reihe beschränkt brillentaugliche Okulare, deren scheinbares Gesichtsfeld aber als nicht wirklich weitwinklig empfunden wird.

Alternative: Zoom 8-24mm
Die Positionen 2 bis 4 können auch sehr günstig durch ein brillentaugliches Zoom-Okular ersetzt werden. In Frage kommen sollte das Seben Zoom 8-24mm (oder baugleiche von z.B. Skywatcher, Bresser) oder das Hyperion-Zoom.

 

Palette 3:
Brillenträger, hochwertig

Die Brennweiten sind hier ähnlich gestaffelt, es werden aber hochwertigere Okulartypen vorgeschlagen. Generell hat sich in den letzten Jahren die Marktsituation bezüglich hochwertiger Okulare verbessert. Man findet aktuell:

TeleVue Delos und DeLite
Beide Okularserien wurden von TeleVue speziell mit ca. 20mm Augenabstand für Brillenträger entworfen. Delos Okulare bieten 72° Feld. Die DeLite Okulare sind vor allem etwas leichter und bieten mit 62° etwas weniger scheinbares Gesichtsfeld. Sie haben die ebenfalls für Brillenträger ausgelegte TeleVue Radian-Baureihe mehr als ersetzt.

Delos35_5w
Einige Okulare mit großem Augenabstand haben eine Einstellbare Augenmuschel oder Augenauflage.
Hier ein TeleVue Delos 3,5m. Diese Brennweite vergrößert aber an f/6 schon etwas zu hoch.

Explore Scientific 92° LER Serie
Anfang 2016 erschienen, ist nochmals mehr scheinbares Gesichtsfeld auch mit Brille überblickbar. Es sieht nicht mehr danach aus, dass neben dem 17mm und 12mm noch weitere Brennweiten mit vergleichbaren Eigenschaften erscheinen.

Nagler Typ 4
82° und 20mm Augenabstand waren Top-Werte, bis Explore Scientific die 92° Serie heraus brachte. Der Augenabstand ist etwas geringer als 20mm.

Pentax XW
Die Pentax XW wurden nochmals verbessert und bieten vor allem 70° scheinbares Gesichtsfeld. Die Qualität der Abbildung ist mindestens den XL ebenbürtig, oder noch ein klein wenig besser. Neu erschienen sind zwei Brennweiten 23mm und 16,5mm mit 85° scheinbarem Gesichtsfeld bei weiterhin 20mm Augenabstand.

Gebraucht aber gut:

Vixen LVW
Für viele Sternfreunde der Klassiker eines Okulars für Brillenträger. Besonders bei großem Öffnungsverhältnis setzt es sich von den Pentax XL und XW ab. Sie bieten angenehme 65° und sind deutlich hochwertiger als z.B. Hyperion oder Stratus. Bei längeren Brennweiten ist die Randabbildung spürbar besser. Die LVW werden wohl gerade durch die neu erschienenen Vixen SSW mit 83° Feld abgelöst.

lvw22
Vixen LVW-Okulare sind seit einiger Zeit nur noch gebraucht erhältlich. Die Brennweiten 3,5mm bis 22mm sind aber interessant, weil sie für Brilenträger sehr bequem sind und auch an sehr schnellen Optiken bis hin zu f/4 eine gute Randabbildung liefern.

Pentax XL
die Pentax XL sind sehr gute Okulare, die bis hin zu f/6 sehr gute Ergebnisse bringen. Bei f/4 ziehe ich in der Summer der Eigenschaften eher die LVW vor.

 

1. Übersichtsokular 2“
Hier kommt man mit den oben genannten Serien nicht allein aus. Daher sei neben Pentax XW 40mm und Pentax XW 30mm das TeleVue 35mm Panoptic genannt. Okulare aus dem Bereich 40 bis 35mm  sind bei Streulicht von der Bildhelligkeit her grenzwertig, wenn sie nicht zur Nebelbeobachtung zusammen mit einem 2“ UHC oder OIII-Filter eingesetzt werden. Auch das 31mm Nagler oder das Explore Scientific 30mm 82° Series kommen in Frage, wobei anstelle der Brille der Asti-Korrekter “Dioptrix” verwendet werden kann, wenn der Einblick je nach Brillenform zu unbequem ist.
Mit 40mm Brennweite findet man das Meade SWA Serie 5000, was baugleich auch als “Maxvision” von Explore Scientific bzw. Bresser vertrieben wird. Das Okular ist durchaus mit Brille nutzbar und durch die große Gummiauflage ist es kein Problem, dass die Brille etwas aufgedrückt werden muss. Sein Nachfolger ist das Explore Scientific 68° Series 40mm. Diese drei eng verwandten Okulare sind sehr schwer, was am Dobson erhebliche Probleme machen kann.

2. 21mm - 23mm
Das LVW ist hier eine sehr beliebte Wahl. Das Nagler Typ 4 ist ebenfalls beliebt. Das Pentax XL fällt am Rand etwas ab bezüglich der Schärfe, hat aber leichte Vorteile bezüglich der Schwärzung. Pentax XW 21mm und Pentax XW 23mm kommen ebenso in Frage.

2a. Zwischengröße 17mm
Dieser Vergrößerungsbereich findet auch häufig Verwendung. Es kann sich lohnen, darüber nachzudenken, je nachdem wie man die benachbarten Brennweiten bestückt hat. Hier findet sich mit dem Explore Scientific LER 92° 17mm ein hervorragend brillentaugliches Ultraweitwinkel.

Zoom Option: APM Super Zoom 7,7mm bis 15,4mm
Das APM ist ein hochwertiges Zoom mit je nach Brennweite 66° bis 67° scheinbarem Gesichtsfeld.

3. 12mm, 8mm und 5mm
Hier ist die Auswahl am größten Einige Okulare benötigen schon bei dieser Brennweite 2” (50,8mm) Einsteckdurchmesser. Die Vergrößerung ist für viele Deepsky-Objekte ideal bezüglich der Kombination aus Abdunklung des Himmelshintergrunds, Objekthelligkeit und Vergrößerung. Hier kann man aus den oben genannten Serien gut wählen. Ein dort nicht erwähntes Einzelexemplar ist das APM HI-FW 12.5mm 84°.

Optional : TS Planetary HR 4mm, aber auch 4mm Radian
Auch bei diesen Typen steht der bequeme Einblick und der brillenfreundliche Augenabstand zur Verfügung. Interessant ist die Möglichkeit, diese Okulare mit Hilfe eines Astrozoom-Zoomsets zu Schiebe-Zoom-Okularen umzufunktionieren. Der Einsatz eines 7mm oder 8mm Planetary führt zu einem interessanten Zoombereich von der fast unveränderten Originalbrennweite bis herab auf 4mm oder sogar weniger.

 

Palette 4:
Höherwertiges Allround-Setup

Eine Okularpalette, die auf lange Jahre Spaß macht, ohne drastisch hohe Ausgaben nötig zu machen.

1. 2“ Übersichtsokular:
Hier kommen wieder Übersichtsokulare aus dem Preisbereich unter 250 Euro in Frage. Attraktiv sind beispielsweise Explore Scientific 68° Series

Wer mehr will, kann - gegen exorbitanten Aufpreis - auf ein 35mm oder 27mm Panoptic setzen, oder auch auf ein UWAN 28mm. Ebenso kommen Okulare aus der Familie der Explore Scientific 82° Serie in Frage. Spitzenokular, allerdings auch beim Preis: 31mm Nagler. Als eine echte Alternative hat sich das Explore Scientific 30mm 82° Series erwiesen. Es mag direkt am Rand etwas schlechter abbilden, als das bekannt gute 31mm Nagler, aber der absolut scharf wiedergegebene Bildbereich ist beim Explore Scientific ein klein wenig größer.

2. Um 20mm
Hier kann man mit den 20mm 100° Okularen der verwandten Baureihen Lunt / APM / Skywatcher Myriad / TS-Optics auf ein 100° Okular zurückgreifen.

3. Explore Scientific 14mm 82°
Günstiges Ultraweitwinkel, Alternative mit bequemem Augenabstand: LVW 13mm Alternativ kann ein UWAN 16mm betrachtet werden.

4. Omegon Panorama² 5mm und 10mm
Diese günstigen 100° Weitwinkelokulare haben auch einen bequemen Einblick und funktionieren in den beiden kurzen Brennweiten gut.
Alternativen:
- Speers Waler Zoom 5mm-8mm: 82° über den ganzen Zoombereich, ein gesuchter Klassiker.
- TS-Planetary HR, Hyperion/Stratus im selben Brennweitenbereich.
- Kombinationen des Astrozoom Zoomsets z.B. mit UWAN-Ultrweitwinkeln oder Planetary-Okularen

5. Planeten-Hochvergrößerung
4mm TS-Planetary HR4

Gebraucht aber gut
Die Explore Scientific 82° sind vermutlich aus dem Design der 30mm Meade UWA Serie 5000 oder Varianten von Teleskopwerkstatt, Explore Scientific und anderen Labels entwickelt worden. Diese Okulare sind natürlich auch gebraucht erhältlich. Ebenfalls interessant sind Meade UWA Serie 4000 Okulare, insbesondere für Beobachter, die eine sehr gute Randschärfe gegenüber dem großen Lichtdurchlass modern vergüteter Linsen vorziehen. Auch die Speers Waler Okulare aus dem Brennweitenbereich 5mm bis 14mm bieten ein hohes Leistungspotenzial.
Wer um 20mm Brennweite ein 1,25” Okular einsetzen möchte, kann sehr gut auf ein LVW 22 bauen - wenn es denn zu beschaffen ist.

 

Palette 5:
Planetenbeobachtung, hochwertig

Planetenbeobachtung ist besonders individuell unterschiedlich. Vorschläge sind hier immer zu überprüfen. Diese Palette nimmt keine Rücksicht auf einen bequemen Augenabstand, wer damit also Schwierigkeiten hat, sollte entsprechende Alternativen für die Okularbrennweiten unter 10mm suchen.

1. Aufsuchokular 26mm oder 32mm, bzw. beliebig
Dient nur zum Aufsuchen. Gegebenenfalls sind die recht kontrastreichen Lacerta Symmetrical Plössls mit 30mm oder 40mm Brennweite interessant.

2. Mond im Überblick
12mm bis 14mm Weitwinkel, z.B. 14mm Pentax XW, 13mm LVW, Speers Waler 13,4mm aber auch z.B. 15mm Eudiascopic.

3. 7mm-8mm, 150-fach bis 170-fach, 1. Detailstufe
Baader Genuine Ortho oder TMB Mono. Die Baader Genuine Orthos entstammen der Produktion von Kokusai Kohki. Von diesem Hersteller findet man sehr ähnliche Okulare unter dem Namen “Fujiyama Ortho”. Aber auch als Kasai Hc oder University Hd kann man diese Okulare finden. Wichtig ist es, die Variante mit einer Multivergütung auf allen Glas/Luftflächen zu erhalten. Man erkennt sie an ausschließlich grünen und roten Reflexen, während die Classic-Reihe mit blauen und grünen Reflexen etwas abfällt.
Neu von Baader sind die Classic Orthos. Da sie am Bildrand etwas Verzeichnung aufweisen (was nicht gleichbedeutend mit Unschärfe ist), kann “Ortho” nur als Marketingbezeichnung verstanden werden. Den Okularen wird eine gute Leistung bescheinigt.

2023-10-14-2312_5-U-L-Jup_NoAlign_lapl2_ap192
Jupiter schauen macht Laune!

4. 5mm-6mm, 200-fach bis 240-fach , 2. Detailstufe
Fuiiyama Ortho (und vergleichbare, s.o.) oder TMB Mono, Pentax XO oder ähnliche. Das kleine Gesichtsfeld des Mono wird spätestens ab dieser Vergrößerung am Dobson problematisch. Auch Baader Classic Orthos kommen in Frage.

5. Hochvergrößerung 4mm, 300-fach
TMB Monocentric oder eine Barlow-Kombination mit Effektiv 4mm Brennweite, z.B. TeleVue 3x und 12mm RKE, 12mm Mono oder 12,5mm Fujiyama. Am Newton haben sich für diesen Zweck komakompensierende Barlows bewährt.

Für höchste Vergrößerung kann noch ein Vixen HR 3,4mm angedacht werden. 352-fache Vergrößerung wird aber nur in wenigen Situationen Sinn machen.

Alternativ für 3. und 4. und 5. kann eine qualitativ hochwertige Barlow mit einem  der oben genannten Okulare kombiniert werden. Durch den Einsatz eines Zoom-Sets kann dem leichten Kontrastverlust durch die zusätzlichen Linsen eine invdividuell optimale Vergrößerung als Gewinn gegenübergestellt werden. Die Verwendung einer Barlow verbessert auch das Einblickverhalten ansonsten kritischer Okulare. Im Gegenzug kann jedoch der veränderte Strahlengang im Okular zu Vignettierungsproblemen führen. Die Verbesserung des Augenabstandes geht dabei zwangsläufig mit der Wahrscheinlichkeit solcher Vignettierungseffekte einher.

Viele Sternfreunde ziehen aber inzwischen bei der Planetenbeobachtung auch Okulare mit verbessertem Augenabstand in Betracht. Delos, DeLite und Pentax XW sind in ihrer Abbildungsqualität nicht mehr weit entfernt, so dass Aufgrund einer deutlich entspannteren Beobachtung dank mehr Konzentration die Ergebnisse nicht schlechter sein müssen.

SVBony6
Ein Zoomokular erlaubt das stufenlose herantasten an die Idealvergrößerung des jeweiligen Abends.

Alternative: “Planeten Zoom”

SvBony SV 215 Zoom 3mm-7mm
Das vergleichsweise günstige SvBony Zoom geht von der Vergrößerungsfähigkeit etwas über den sinnvollen Bereich hinaus und verführt daher auch zu Übervergrößerung. Da das Zoom aber bei kleinen Änderungen der Brennweite nicht nachfokussiert werden muss, kann man ebenso leicht ausprobiere, ob das zurücknehmen der Vergrößerung nicht mehr bringt und also ratsam ist. Die Bildqualität des Zooms liegt etwa auf dem Niveau hochwertiger Okulare mit brillentauglichem Augenabstand. Eine bei der Planetenbeobachtung irrelevante Einschränkung ist das scheinbare Gesichtsfeld von beinah 60°.

Nagler Zoom 3mm-6mm
Ein sehr teures Okular, das trotzdem von vielen Planetenbeobachtern geschätzt wird. Es reicht vom Kontrast her dennoch nicht an Lösungen wie TMB Monocentric oder Genuine Ortho heran, erreicht aber das Niveau der sogenannten Kasai Classic Orthos. Bei höchster Vergrößerung kann die optimal einstellbare Vergrößerung je nach Objekt und Wetter ein größerer Vorteil sein, als Top-Performance auf der falschen Brennweite.

 

Palette 6:
Deepsky-Beobachtung, hochwertig und weitwinklig

1. 2“ Übersichtsokular
Unter dunklem Himmel oder mit Nebelfilter kommt ein 41mm Panoptic in Frage, sowie ein Pentax XW 40. Etwas moderater das 35mm Panoptic. 21mm Ethos und Lunt HDC 20mm
Unter aufgehelltem Himmel und ggf. ohne Nebelfilter ist ein 100° Okular sinnvoll, also das TeleVue Ethos 21mm oder ein 20mm von APM/Lunt, Skywatcher oder TS-Optics sowie ein Explore Scientific 20mm 100° Series.  In Frage kommt auch ein TeleVue 31mm Nagler oder dessen direkter Konkurrent Explore Scientific 30mm 82° Series.

ÜbersichtsOkular31mmT5
Das 31mm Nagler Type 5 von TeleVue ist ein bekannt gutes Übersichtsokular,
 der Markenname hat aber seinen Preis.

2. 1,25“ Übersichtsokular
Das macht natürlich nur Sinn, wenn man hier nicht mit 2” Okularen bestückt ist, wie im vorigen Absatz beschrieben.

Es kommen wieder 22mm LVW, 21mm Pentax XL, 20mm Pentax XW in Frage.
Bei einer etwas anderen Brennweitenabstufung ist ein 17mm Ultraweitwinkel ebenso denkbar. Neben dem 17mm Ethos kann es das  17mm Explore Scientific 92° LER als brillenfreundliche Alternative sein.

3. 12mm Explore Scientific 92° LER, 13mm Nagler, 13mm Ethos oder 14mm Explore Scientific
Ultraweitwinkel zur Deepsky-Beobachtung.

LERETH2
Das 17mm LER 92° von Explore Scientific zeigt auch mit Brille 92° scheinbares Gesichtsfeld,
das 17mm Ethos von TeleVue liefert 100° scheinbares Gesichtsfeld, ist aber mit Brille schwierig.

5. 100° Okulare der Reihen Ethos und Explore Scientific, teils mit 110° und 120°
Alternativ Speers Waler Zoom 5mm-8mm

Deckt den Hochvergrößerungsbereich ultraweitwinklig ab, und hat dabei die Abbildungsqualität eines Okulars mit Festbrennweite.
Die Brennweiten 5mm und 10mm aus der Reihe Panorama² von Omegon sind ebenfalls erwähnenswerte Optionen.

Optional: 100° Okular als Lückenschluss zwischen 13mm und 22mm bzw. 26mm, je nach Auswahl der 2“ Okulare.

Grundsätzlich sind auch passende Brennweiten der Nagler Type 6 denkbar. Sie sind interessant, weil sie bei kompakter Größe und vergleichsweise wenig Gewicht dennoch 82° Weitwinkel-Beobachtung erlauben.

 

Zubehör:

Suchen und Finden:

Das Finden von Objekten ist nicht nur ein Erfolgserlebnis, sondern die wichtigste Voraussetzung für den Beobachtungserfolg. Dementsprechend sollte man sich gut überlegen, welches Sucher-Prinzip man einsetzt.

StarSense7
Objektsuche per App...

StarSense-Suche

Derzeit per Patent nur von Celestron zu haben, kann man sein Teleskop auch mit der StarSense-App im Smartphone ausrichten. Dazu wird das Handy mit einer speziellen Halterung auf dem Teleskop befestigt. Per Umlenkspiegel fotografiert die Kamera des Smartphone den Himmel und eine Sternerkennung liefert dann die Information, an welche Stelle des Himmels das Teleskop gerade schaut. Das ganze hat zwei Nachteile: Zum Einen bekommt man von Celestron derzeit noch keine Nachrüst-Option, egal ob für Teleskope anderer Marken oder jene von Celestron, zum anderen muss man das Handy-Display mit roter Folie abdecken, weil es sonst (auch im Rotlicht-Nacht-Modus) den Beobachter blendet. Der Vorteil ist, dass man mit einer solchen interaktiven Karte wirklich jeden Punkt am Himmel korrekt ansteuern kann. Suchen bedeutet keinen Zeitverlust mehr.

Leuchtpunkt- oder Telradsucher

Wer mit Bildumkehr und bzw. oder dem seitlichen Einblick beim Winkelsucher nicht zurecht kommt, kann den Leuchtpunktsucher einsetzen. Eine Alternative dazu ist auch ein Telrad-Sucher oder Rigel-Quickfinder. Diese zeigen Orientierungsringe am Himmel. Man kann aber auch gut mit dem einfachen Leuchtpunkt auskommen. Eine Doppel-Sucherhalterung erlaubt es, beide Systeme zu kombinieren.

Klassischer Sucher

Ein optischer Sucher sollte wenigstens ein 6x30 sein, ein 8x50 zeigt natürlich mehr, kann aber auch durch die vielen erkennbaren Sterne die Suche erschweren. Bei Winkelsuchern gilt es, aufzupassen. Es gibt sie mit seitenrichtigem Bild (Text ist lesbar), oder mit einfachem Umlenkspiegel (Schrift ist Spiegelverkehrt). Für den Abgleich mit der Karte ist immer die Variante mit richtig orientiertem Bild besser.

 

Nebelfilter

Ein OIII-Filter ist sehr nützlich zur Beobachtung von Emissionsnebeln, nicht nur wenn Stadtlicht oder Mondschein die Beobachtung stören. Wer ein 2“ Übersichtsokular hat, sollte auch den Filter in 2“ kaufen. Normalerweise lässt sich der Filter auch in den 2“ auf 1,25“ Adapter des Teleskops einschrauben, so dass er an allen Okularen verwendet werden kann.
Emissionsnebel sind die meisten diffusen Nebel (H2-Regionen), planetarische Nebel, Supernova-Überreste und die Nebel um Wolf-Rayet-Sterne. Keine Wirkung zeigt der Filter für Galaxien und Sternhaufen, denn das Sternenlicht wird abgeschwächt.

Graufilter

Bei schlechtem Seeing (Luftunruhe) können höhere Vergrößerungen für die Planeten und den Mond nicht mehr genutzt werden. Ist dann das Bild blendend hell, so schafft ein Graufilter Abhilfe. Die Beobachtung wird nicht nur angenehmer, es werden auch mehr Details erkennbar.  Ein 8x Graufilter (ND 0,9) ist die günstige Variante, ein variabler Polfilter lässt sich je nach Vergrößerung und Helligkeit des Objekts einstellen.

Folien-Sonnenfilter

Aus Sonnenfilterfolie kann man sich günstig einen Sonnenfilter bauen, wenn man an der Sonnenbeobachtung interessiert ist. Ein solcher Filter muss aber sehr sorgfältig gebaut werden. Man sollte sich zuvor informieren, wie das anzugehen ist, denn wenn der Filter unzureichend ist oder bei der Beobachtung herunterfällt oder beschädigt wird, droht Erblindung.

FolienfilterFolie
In einem Folien-Sonnenfilter sollte die Folie zwar glatt liegen, wenn sie aber straff ist, macht die Materialspannung das Bild schlecht. Bei diesem Filter wurde ND 3,8 Folie verwendet, die fotografisch für kurze Belichtungszeiten sorgt, aber ein zu helles Bild für das Auge liefert. Man sieht es der Folie nicht an, daher die Kennzeichnung.

Robuster, aber auch deutlich teurer, ist ein Glasfilter für die volle Öffnung. Es gibt auch hier metallbedampfte Produkte, aber besonders interessant sind auch Filter aus eingefärbtem Glas. Wichtig und teuer bei Glasfiltern ist die Qualität der Oberfläche. Eine gute Politur ist teuer und billige Glasfilter sind optisch oftmals schlechter, als die Filterfolie - was also wenig Sinn macht. Um auf den Geschmack zu kommen, ist die Filterfolie, für bastlerisch ungebübte auch in vorgefertigter Fassung, der richtige Weg.

Justierokular

Ein 8“ f/6 Newton ist gut mit einem Justierokular zu justieren. Eine Variante mit Fadenkreuz ist Sinnvoll. Ebenso sollte man vom Händler eine Mittenmarkierung auf dem Hauptspiegel anbringen lassen. Diese Mittenmarkierung stört das Bild nicht, weil sie im Schatten des Fangspiegels liegt.
Eine Alternative ist ein Justierlaser oder noch besser ein Justierlaser mit Barlow, um die Barlowed-Laser-Methode einsetzen zu können. Sollte man das Teleskop einmal umbauen, wird man aber zur Grundjustage zusätzlich ein Justierokular oder eine selbstgebastelte Justierhilfe zusätzlich zum Laser brauchen.

DrehpackXW40
Die Idee, Okulare in Drehpacks aufzubewahren, stammt offenbar von Meade aus den Zeiten der Serie 4000 Okulare. Während Meade diese hervorragende Lösung aufgegeben hat, hat Pentax sie aufgegriffen und liefert noch heute Okulare in hochwertigen Drehpacks von RosePlastik aus Deutschland.

Okularhüllen (Drehpacks)

In Drehpacks aufbewahrt sind die Okulare auf dem Transport gut geschützt und Kappen gehen nicht verloren. In kalten oder taureichen Nächten können die Okulare im Drehpack geschützt in Hosen- und Jackentaschen warm und somit taufrei gehalten werden.

Sternkarten und Bücher
Zum früher viel empfohlenen „Atlas für Himmelsbeobachter“ von Erich Karkoschka, gibt es mit dem Sternatlas für den visuellen Beobachter eine moderne Alternative. Das neue Werk vermittelt Durch Zeichnungen einen guten Eindruck vom Aussehen verschiedener Deepsky-Objekte. Auch Freunde von Doppelsternen oder Veränderlichen finden eine Umfangreiche Liste an lohnenswerten Beobachtungszielen. Anhand der enthaltenen Karten lassen sich die Objekte auch im Teleskop einstellen. Ein solches Buch begleitet den Beobachter über viele Jahre. Eine Alternative für fortgeschrittene Deepsky hungrige kann der Deepsky Reiseführer sein.

Mag7Ausschnitt
Hier druckt man selbst: Ein Ausschnitt aus dem freien Mag 7 Atlas (Farbausgabe).

Freie Atlanten

Kostenlos von Sternfreunden für Sternfreunde gibt es im Internet den Mag 7 Sternatlas und zwei Atlanten von Toshimi Taki zum Download. Sehr umfangreich und variabel ausgelegt durch unterschiedliche Karten-Sets ist der Tri-Atlas. Ausgelegt für die im Sucher erkennbaren Sterne ist der 6m5 Sternatlas. Auch der Deep Sky Hunters Atlas sei als interessantes Werk genannt.
Man kann diese Atlanten selbst ausdrucken und z.B. im Kopierladen gegen Tau laminieren lassen. Auf den laminierten Seiten kann man bei Bedarf auch mit Folienschreibern Markierungen anbringen, zum Beispiel Kometenpositionen.
Der Vorteil des Mag 7 und des Tri-Atlas sind die eingezeichneten Sternbild-Hilfslinien, die vielen anderen Atlanten fehlen. Eine Alternative im Buchhandel ist der Deepsky Reiseatlas, der bereits laminiert geliefert wird und insbesondere für den Telrad-Sucher die Einstellung der Leuchtkreise am Himmel zeigt.

Ein Problem freier Atlanten ist offenbar das Hosting. So ist es beispielsweise schwierig, den Mag 7 in der Version mit schattierter Milchstraße zu finden. Es gibt aber einige Seiten, die sich dem Erhalt dieser Werke widmen.

Eine weitere, empfehlenswerte Hilfe ist ein Objekt-Guide. Hier ist ebenfalls ein freies Werk zu empfehlen. Der Beobachteratlas für Kurzentschlossene (BafK) enthält keine Karten, sondern Objektbeschreibungen, die bei der Objektauswahl eine große Hilfe sind. Auch dieses Werk ist ein freier Download.

Zur Groborientierung am Himmel ist eine drehbare Sternkarte sinnvoll. Sie wird von vielen Verlagen angeboten, zum Beispiel Kosmos oder Oculum. Es gibt aber auch Bastelbögen im Internet zum Downloaden und selbst ausdrucken. Sternscheiben aus bedruckter Pappe und unlaminierte Atlanten sind entweder nur für den Gelegenheitsbeobachter oder zur häuslichen Vor- und Nachbereitung sinnvoll. Vorsicht ist auch bei zu dünnen Schutzfolien geboten. Eine gute Sternscheibe kann dadurch schnell entwertet werden.
 

Eine 2. Meinung...

Wer sich nicht einseitig informieren möchte, findet bei den Deepsky-Brothers ebenfalls hochwertiges Lesefutter zur Okularwahl.

Serienstreuung

Besonders bei günstigen Okularen darf nicht verschwiegen werden, dass Fälle von Serienstreuung bekannt sind. Dabei handelt es sich nicht nur um offensichtliche Fertigungsmängel, die relativ unproblematisch sind, da sie sofort bemerkt und per Garantie oder Gewährleistung “behoben” werden können. Schwieriger sind nicht offensichtliche Fehler die nur im direkten Vergleich eines guten mit einem schlechten Okular auffallen können. Ein Beispiel sind Ausreißer bei der Transmission, die insbesondere bei den günstigen 2” Okularen auffällig geworden sind. Aber auch störendes Streulicht durch schlechte Innenschwärzung oder schlechte Linsenpolitur (was mit dem Auge nicht erkennbar ist) ist zu thematisieren, was offenbar bei günstigen Barlow-Linsen häufig anzutreffen ist.

Baugleichheiten soweit bekannt:

1) GSO Superview, Vixen SV und ICS Galaxy Super View sind offenbar baugleich.
2) Das BW Ultrawide wird offenbar baugleich auch als Moonfish, Astrolan UW3080 und Reese RE-UW-30 angeboten.
3) Hyperion und Stratus sind optisch offenbar gleich aufgebaut, unterscheiden sich aber in einigen Details des Gehäuses.
4) TS Planetary HR und TMB/Burgess Planetary sind offenbar baugleich, je nach Serie gibt es aber Unterschiede in Verarbeitung und Innenschwärzung (Reflexneigung). Auch die Omegon Cronus könnten baugleich sein.
5) TS-SW, TS-SWM, Skywatcher Ultrawide, Reese RE-WW und Omegon Ultra Wide Angle sind optisch baugleich, unterscheiden sich aber z.T. in Vergütung und Schwärzung.
6) Das als Seben Zoom bekanntgewordene Okular wird offenbar baugleich auch von Skywatcher, Bresser und Omegon angeboten
7) SWAN Okulare finden sich ebenfalls unter verschiedenen Labels. Eine optische Baugleichheit zur derweil (mindestens) 3. Bauartvariante der TS-WA wird für wahrscheinlich gehalten.
8) ED-Okulare gibt es unter zahlreichen, kaum noch überblickbaren Labels. Per äußerem Design verschleiert scheint die Verwandschaft zur Baureihe Celestron X-Cel.

Versionsgeschichte:
Ursprüngliche Version: März 2008
*  Erste Überarbeitung und Aktualisierung dieses Artikels im Juni 2010
**  Zweite Überarbeitung und Aktualisierung im April 2016
*** Dritte Überarbeitung: Aktuell marktübliche Okulare: Januar 2020
**** Vierte Überarbeitung: November 2023

Zurück zur Einsteiger-Ecke