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Was kann ich am Himmel beobachten?

Bei vielen Menschen ist die Faszination des Sternenhimmels schon eine Kindheitserfahrung. Die Frage, was sich hinter den vielen leuchtenden Punkten verbirgt, ist da ganz natürlich und menschlich. Aber was kann und sollte man am Himmel beobachten?
Wie schon an anderer Stelle geschrieben, beginnt das Sterneschauen nicht mit einem Teleskop.  Im Grunde ist jeder Blick zum gestirnten Nachthimmel eine kleine astronomische Beobachtung.

Mit bloßem Auge

Mit bloßem Auge kann man schon die Mondphasen beobachten. Beobachtet man den Mond an aufeinanderfolgenden Abenden, so erkennt man, wie sich der Mond zwischen den Sternen weiterbewegt. Besonders wenn der Mond kurz nach Neumond noch in der Abenddämmerung steht, kann man ein Gefühl dafür bekommen, von wo aus unter dem Horizont die untergegangene Sonne die Mondkugel beleuchtet. Beobachtet man einmal eine Mondfinsternis, so kann man sogar sehen, wie der Mond durch den Erdschatten wandert, und noch faszinierender ist es, eine Sonnenfinsternis (mit entsprechendem Augenschutz) zu beobachten.

Ist die Mondsichel schmal, oder gar nicht am Himmel, so kann man die Sternbilder gut erkennen und auch besonders im Sommer und Herbst die Milchstraße, wenn nicht zuviel Stadtlicht stört. Wer aus der Großstadt stammt und seinen Urlaub in dünn besiedelten Gegenden, auf einer Insel oder an der Küste verbringt, der kann auch bemerken, wie der hier viel dunklere Himmel ungeheuer viel mehr Sterne zeigt, als der in der Stadt. Vergleicht man die helleren Sterne miteinander, so kann man sogar leichte Farbnuancen bemerken.
Nimmt man eine Sternkarte zur Hilfe, oder ein astronomisches Jahrbuch, so kann man unter den hellsten Gestirnen auch die Planeten finden. Die meisten Planeten sind auffällig hell, manchmal sind sie das hellste Gestirn der Nacht oder zumindest ihrer Nachthälfte. Wer mit der Sternkarte vergleicht, findet dann einen hellen Stern, der auf der Karte nicht in diesem Sternbild eingezeichnet ist. Wenn man darauf achtet, kann im Verlauf eines Monats erkennen, wie sich die Planeten langsam zwischen den Fixsternen bewegen. Kommt der Mond auf seiner Bahn am Himmel an einem hellen Planeten vorbei, so gibt es oft reizvolle Anblicke.

Stunde um Stunde dreht sich der Himmel, und wer über eine längere Zeit beobachtet, der merkt bald, wie die Sterne weiterwandern. Der Himmel scheint sich um den Polarstern herum zu drehen. Auch den "Jahreslauf" des Himmels kann man bald erkennen. Monat für Monat verschwinden im Westen Sternbilder in der Helligkeit der Abenddämmerung, während im Osten neue Sternbilder auftauchen. Das geschieht im ersten Halbjahr deutlich rascher, da es Tag für Tag später dunkel wird, und im zweiten Halbjahr langsamer, da es Tag für Tag früher dunkel wird.

Manchmal gibt es auch mit bloßem Auge etwas besonderes zu sehen. Wer längere Zeit beobachtet, wird Sternschnuppen schon bald als ein sehr häufiges Ereignis kennen, aber die helleren unter Ihnen entlocken doch auch langjährigen Beobachtern immer wieder erstaunte Ausrufe. Selten, ja manchmal ein ganzes Jahrzehnt lang nicht, kann man mit bloßem Auge einen Kometen beobachten.

In ganz dunklen Nächten, abseits der Städte, kann man sogar mit bloßem Auge einen Millionen Lichtjahre tiefen Blick ins Universum machen. Das schwache Leuchten der Andromeda-Galaxie wird dann sichtbar, und man schaut Licht, welches 2,8 Millionen Jahre zu uns gereist ist.

Mit dem Feldstecher

Wer zur Beobachtung selbst einen kleinen Feldstecher zu Hilfe nimmt, der kann schon einiges mehr sehen. Die Milchstraße zeigt sich in ungeheuren Sternwolken. Kleine Sternhaufen, mal als kleine Sternchen erkennbar, mal so fein, daß sie einen Nebel bilden ziehen den Blick auf sich. In dunklen Nächten sind neben der Andromedagalaxie noch ein paar viel weiter entfernte Galaxien zu erkennen. In manchen Sternbildern lassen sich kleine Nebelfleckchen aus leuchtendem Gas erkennen. In der Milchstraße kann man auch interessante Regionen erkennen, in denen Dunkelnebel das Licht der Sterne verschlucken.

Steht der Mond am Himmel, und ist nicht gerade Vollmond, so erlaubt der Feldstecher einen unglaublichen Blick auf Mondkrater und Mondgebirge. Und wer genau hinschaut, der sieht, daß die Planeten Jupiter, Saturn, Mars, Venus und Merkur keine Sterne sind, sondern kleine Kugeln, von denen Merkur und Venus bei stark vergrößernden Feldstechern kleine Phasen zeigen, wie der Mond. Jupiters Monde kann man ebenfalls schwach erkennen. Wer sich zwischen den Sternbildern gut auskennt, der kann alle ein bis zwei Jahre mal einen der schwächeren Kometen aufstöbern.

Mit dem Teleskop

Das Teleskop  erweitert die Beobachtungsmöglichkeiten noch einmal drastisch. Es ist deshalb so vielseitig, weil man seine Vergrößerung frei wählen kann. Die Maximalvergrößerung ist gut zehn mal größer, als die Minimalvergrößerung. So zeigt das Teleskop bei schwacher Vergrößerung (ab 20-fach) schwache Nebel und ferne Galaxien und auch große Sternhaufen, leuchtende Gasnebel mit dunklen Strukturen darin oder die Explosionswolken explodierter Supernova-Sterne. Auf den Oberflächen von Mars, Jupiter und Saturn kann man Strukturen erkennen, und neben den faszinierenden Ringen des Saturns kann man im Verlauf von Stunden den Tanzreigen von Jupiter- und Saturnmonden verfolgen. Manchmal kann man erkennen, wie ein Jupitermond seinen Schatten zwischen die großen Wolkenbänder des riesigen Planeten wirft. Der Mond zeigt Krater und darin wieder feinste Krätcherchen. Mondrillen, furchen geologischer Verwerfungen werden sichtbar und entlang der Schattengrenze, dem Terminator, werden die mächtigen Mondgebirge plastisch erkennbar.

Was nun das jeweilige Teleskop genau zeigt, ist sehr von der Teleskopgröße abhängig, und zwar in der Hauptsache vom Durchmesser der Optik. Viele Menschen sind aber überrascht, daß Sterne im Teleskop immer nur kleine Pünktchen sind, natürlich auch mal sehr hell. Man kann also von Sternen nur ihre Helligkeit und ihre Farbe beobachten. Mit dem Teleskop lassen sich unter anderem der Mond, die Planeten, die Mond der Planeten, die Sonne (unbedingt mit einem speziellen Filter), Kometen, Doppelsterne, Sternhaufen, Kugelsternhaufen, leuchtende Gasnebel, Supernova-Überreste und Galaxien beobachten. Um den Planeten Pluto zu sehen, braucht man schon mindestens ein Teleskop mit 200mm Öffnung, und darin ist Pluto ein Pünktchen, so schwach wie die schwächsten im Teleskop erkennbaren Sterne. Auch Asteroiden lassen sich beobachten, aber ebenfalls nur als Pünktchen. Für Quasare gilt dasselbe: Mit einem mittleren Amateurteleskop kann man die hellsten davon wieder nur als Pünktchen ausmachen.

Teleskopöffnung

Mond

Planeten

Nebel (dunkler Himmel!)

Sternhaufen

50mm

Krater und Gebirge

Jupiters Wolkenbänder
Phasen von Merkur und Venus
Saturns Ring

Die größten Gasnebel, einige Galaxien

große offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen sind Nebelwölkchen.

70mm

feinere Krater, Mondrillen

Saturns Ringteilung
Schatten von Jupitermonden, großer roter Fleck
grobe Marsdetails

etwas mehr Details in Nebeln

feinere Sterne im Haufeninnern

90mm

Sehr ausgiebige Detailbeobachtungen möglich.

Wolkenstrukturen auf Jupiter,  mehr Detail auf Mars

Viele kleinere Nebel werden als Nebelflecken erkennbar.

Die größeren Kugelsternhaufen werden fleckig, erste Randsterne können erahnt werden.

120mm

 

Jupitermonde werden beim Vorübergang vor der Planetenscheibe erkennbar.

Nebel zeigen Strukturen, viele Galaxien zeigen ihre Spiralarme.

Kugelsternhaufen zeigen deutlich Randsterne und einige wenige im Zentrum, feine offene Sternhaufen beginnen sich in einzelsterne aufzulösen.

150mm

 

Sehr detailreiche Planetenbeobachtungen. Uranus und Neptun können als kleine Bälle erkannt werden.

Nebelfilter werden gut nutzbar, so daß Streulicht ausgefiltert werden kann.

Kugelsternhaufen zeigen  Sterne im Zentrum, das Zentrum wird fleckig.

200mm

 

Bei guten Bedingungen eine unerhörte Detailvielfalt an Wolkenstrukturen. Feine weisse Ovale in der Nachbarschaft des großen roten Flecks werden sichtbar.

Viele Planetarische Nebel können in Form und Struktur gut erkannt werden. Die Zahl lohnenswerter Objekte steigt stark an. Nebelfilter steigern die Möglichkeiten nochmals.

Viele Kugelsternhaufen sind bis  ins Zentrum hinein in unzählige Einzelsterne aufgelöst.

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